MOAS‘ Antwort auf Vorwürfe der Zusammenarbeit von Rettungsorganisationen und Schleppern im Mittelmeer

Die Such- und Rettungsorganisation MOAS leistet seit 2014 humanitäre Nothilfe für diejenigen Menschen, die sich in akuter Seenot befinden. 2016 betrieb MOAS in der Ägäis sowie zwischen den Küsten Italiens und Libyens aktive Suche nach Booten in Seenot.

Alle Rettungsmaßnahmen führt MOAS in Abstimmung mit europäischen und lokalen Behörden durch. Für das Zentrale Mittelmeer ist dies das Seenotrettungs-Koordinationszentrum (IMRCC) in Rom. Sofern wir vom IMRCC instruiert werden, eine Rettungsaktion durchzuführen und die Migranten an Bord der MOAS-Schiffe zu nehmen, erhalten diese dort unmittelbar medizinische Notversorgung, trockene Kleidung und Verpflegung. Auch anschließend handelt MOAS ausschließlich auf Anweisung des IMRCC. Entweder werden die Migranten von einem anderen Schiff, etwa von der Küstenwache oder von EUNAVFOR MED, übernommen oder MOAS bringt sie an Land eines sicheren Staates, im letzten Jahr in der Regel nach Italien. Dort werden sie den offiziellen Grenzschutzbehörden übergeben.

Alle Such- und Rettungsschiffe im Zentralen Mittelmeer sind konstant in Kontakt untereinander und arbeiten unter der Koordination des IMRCC eng zusammen.

Unsere jahrelange Erfahrung an vorderster Front der Flüchtlingskrise hat uns gezeigt, dass verzweifelte Menschen weiterhin fliehen und die gefährliche Seeroute auf sich nehmen werden – trotz der Versuche, sie zu stoppen –, so lange, bis sie bessere Lebensbedingungen und Sicherheit in ihren Heimatländern haben und es sichere und legale Fluchtwege gibt.

Wir wissen um die Pläne, Libyen dabei zu helfen, die Grenzen zu kontrollieren, Menschen zurück nach Libyen zu bringen oder sie davon abzuhalten, dieses Land zu verlassen. MOAS beobachtet die Situation sehr genau und setzt sich für die Wahrung der Menschenrechte der Migranten ein.

Wir sind der Auffassung, dass manche Aspekte des Unterstützungsplans sich als problematisch herausstellen können, beispielsweise der Aufbau von Haftlagern in Libyen. Denn die Migranten sind sehr schwierigen Bedingungen ausgesetzt, während sie in Transitländern festgehalten werden. Wir verlassen uns darauf, dass Organisationen wie die UNHCR und IOM sicherstellen, dass die Rechte der Migranten in Transitländern wie Libyen gewahrt werden.

Offizielle Stellungnahme von MOAS in Englisch:

https://www.moas.eu/moas-response-recent-media-reports-concerning-allegations-collusion-ngos-smuggling-networks/

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das MOAS- Pressebüro in Deutschland:

Marleen Kort
MOAS – Migrant Offshore Aid Station
c/o Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation

Stresemannstraße 374, 22761 Hamburg
Tel.: +49 (0)40/890 696-12 | Fax +49 (0)40/890 696-20
E-Mail: [email protected], Web: www.moas.eu/de

 

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