MOAS startet Mittelmeer-Mission 2016 und patrouilliert die „Todeszone“ mit zwei Schiffen und zwei Drohnen.

MOAS startet dritten Einsatz im Mittelmeer

Nach den neuen Katastrophen im Mittelmeer bereitet die Seenotrettungsorganisation MOAS eine weitere Rettungsaktion vor. Start ist der 6. Juni.

Malta, 2. Juni 2016. Die Seenotrettungsorganisation Migrant Offshore Aid Station (MOAS) verstärkt in diesem Jahr ihren Einsatz im zentralen Mittelmeer. Mit zwei Schiffen und zwei Drohnen weitet sie das überwachte Gebiet aus, um die sogenannte „Todeszone“ zu erfassen: die wenigen todbringenden Meilen vor der libanesischen Küste.

Am 6. Juni beginnt der dritte Rettungseinsatz im Mittelmeer mit zwei Schiffen: der M.Y. Phoenix, die gerade von ihrer Mission in Südostasien zurückgekehrt ist, und dem Responder, mit dem zuvor etwa 2.000 Flüchtlinge in der Ägais gerettet wurden.

Die beiden Schiffe arbeiten mit zwei ferngesteuerten Drohnen, um große Gebiete des Mittelmeers abzudecken. Diese S-100 Schiebel Camcopter bleiben für sechs Stunden in der Luft und überfliegen 97 Seemeilen des Ozeans mit 100 bis 240 km/h. Mit sensibler Tag- und Nacht-Optik nehmen sie hochaufgelöste Fotos auf, die direkt an Bord übertragen werden.

„Der Sommer 2016 wird eine entscheidende Zeit für Europa, Libyen und die hunderttausenden verzweifelten Menschen, die gezwungen sind, sich auf dem Meerweg in Sicherheit zu bringen“, sagt der Gründer der Initiative Christopher Catrambone. „Mit den Drohnen kann MOAS im tödlichsten Teil der Route präsent sein: in dem Gebiet, das nur wenige Seemeilen von der Küste Libyens entfernt ist und wo Tausende von Menschen sterben – zahlreiche beerdigt in anonymen Gräbern.“

Basierend auf ihrer dreijährigen Erfahrung mit Menschen in Seenot sieht MOAS die akute Gefahr, dass sich die Situation im zentralen Mittelmeer in diesem Jahr deutlich verschlechtern wird. Am 27. Mai diskutierte MOAS die Entwicklungen des europäischen Flüchtlingszuflusses auf der MOASxChange Konferenz. Experten aus den Bereichen Forschung, Medizin, humanitäre Hilfe sowie Medien analysierten die Veränderungen in der Flüchtlingskrise im Jahr 2016. Die wesentlichen Unterschiede sind: die verhärtete Haltung von Europa gegenüber dem Zustrom, die erhöhte Gewalt in Libyen und Syrien sowie die fehlenden Optionen für Menschen, die verzweifelt nach Sicherheit und Hoffnung suchen. Für Millionen von Asylsuchenden bedeuten diese Entwicklungen konkrete Not und Lebensgefahr. „Trotz der diversen Bemühungen, Leben auf See zu retten, braucht es weiterhin dringend professionelle Such- und Bergungseinsätze“, sagt Christopher Catrambone.

MOAS begann 2014 als Nichtregierungsorganisation, die sich auf Flüchtlingsrettung spezialisierte. An Bord sind professionelle Such- und Rettungskräfte sowie medizinisches Personal. MOAS arbeitet mit allen Interessengruppen zusammen und ist als einzige Wohltätigkeitsorganisation von der International Maritime Rescue Federation (IMRF) befugt, professionelle Such- und Rettungsaktionen auf dem Mittelmeer durchzuführen.

Bisher rettete MOAS über 13.000 Menschenleben.

„Ich bin zutiefst traurig, dass Menschen immer noch unter solch furchtbaren Umständen sterben. Letzte Woche sind 45 Leichen in meiner Heimatstadt Reggio Calabria eingetroffen, die von einem italienischen Marineschiff geborgen worden waren. Die Mehrheit waren Frauen und Kinder. Wir dürfen uns gegenüber dieser humanitären Katastrophe nicht desensibilisieren“, sagt MOAS-Mitgründerin Regina Catrambone. „MOAS braucht dringend großzügige Unterstützung von öffentlichen und privaten Geldgebern um weiter Leben zu retten. Wir alle haben eine moralische Verantwortung, das Leiden zu beenden. Nur zusammen können wir etwas verändern.“
Über Migrant Offshore Aid Station (MOAS)
MOAS ist eine professionelle Hilfsorganisation, die mit Such- und Rettungseinsätzen Leben auf See rettet. Gegründet wurde sie 2014 als private gemeinnützige Initiative von dem Unternehmerpaar Christopher und Regina Catrambone. Sie reagierten damit mit einer direkten humanitären Aktion auf die maritime Migrationskrise im Mittelmeer.
Innerhalb von zwei Jahren entwickelte sich MOAS zu einer internationalen Organisation. Dank großzügiger privater Spenden kann MOAS in verschiedenen Teilen der Welt agieren. www.moas.eu

Für Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:

Marleen Kort
MOAS – Migrant Offshore Aid Station
c/o Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation
Stresemannstraße 374, 22761 Hamburg
Tel.: +49 (0)40/890 696-12 | Fax +49 (0)40/890 696-20
E-Mail: [email protected], Web: www.moas.eu/de

 

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